Walmer Castle

Walmer Castle

FAMOUS PEOPLE:  The Duke of Wellington

In London gibt es das Apsley House, ein richtiges schickes Domizil. Für Arthur Wellesley vielleicht einfach zu prunkvoll, denn er war Soldat durch und durch und war es gewohnt, auf den ganzen Schnickschnack zu verzichten, wenn er seinem Land diente. Und so reichte ihm auch im Range des Duke of Wellington ein Armee-Feldbett, um gesunden und erholsamen Schlaf zu finden.  Wellesley ist neben Nelson der zweite von den Engländern hochverehrte  Stratege, dem es gelang, Napoleon die Vision eines geeinten Europas unter französischer Flagge zu nehmen, als er ihm bei Waterloo – wenn auch nur mit Hilfe des preußischen Generals Blücher – den letzten Zahn diesbezüglich zog.

Dieser Sieg in Belgien bescherte Wellesley ein Leben ganz oben in der englischen Gesellschaft. Als Feldmarschall öffneten sich für Ihn alle Türen. Unter anderem war er Außenminister und auch zweimal Premierminister des Landes. Als Premierminister machte er sich allerdings im Volk keine Freunde und büßte dort sehr viel von seiner Popularität ein, als er eine Wahlrechtsreform ablehnte. So erhielt er lange Jahre vor der Eisernen Lady (Margaret Thacher) den Beinamen “Iron Duke”. Sein Stadthaus Apsley House musste sogar mit Eisengittern vor den Fenstern versehen werden, um die wütende Masse von der Straße abzuhalten, das Haus zu stürmen. 1829 wurde er zum Lord Warden of the Cinque Ports ernannt. Und als solcher richtete er sich nach seiner politischen Karriere als Witwer in Walmer Castle häuslich ein. 1852 verstarb er auf der Burg. Aus Respekt vor seinen Leistungen blieben seine Räume fast vollständig unverändert, so dass wir heute ein Stück weit in seine Zeit blicken können, wenn  wir die Räume betreten. Zu sehen sind neben dem Feldbett viele persönliche Dinge wie auch der armchair, in dem er am 14. September 1852 um exakt 15.25 Uhr für immer seine Augen schloss. Sicher hätte er es begrüßt, irgendwo im Burggraben begraben zu werden, doch wurde er standesgemäß als einer der großen Briten in der St Paul’s Cathedral  in London beigesetzt.

Besides:  Wie Napoleon besaß auch der Duke of Wellington ein ganz besonderes schlachterprobtes Pferd. Das National Army Museum in London unternahm deshalb den Versuch, nach dem Ableben des Pferdes namens Copenhagen an dessen Skelett zu kommen, um es neben dem Skelett von Napoleons Schimmelhengst Marengo auszustellen. Dieses Vorhaben misslang jedoch, weil sich Wellington damit nicht einverstanden zeigte. Sein Pferd hatte ein Begräbnis mit allen militärischen Ehren erhalten und sollte da verbleiben, wo es zur letzten Ruhe gebettet wurde.  Nur für den Fall der Fälle, dass der geneigte Leser sich nun fragt, wie das Museum an das Skelett des berühmten Schimmels von Napoleon gekommen ist, sei an dieser Stelle gesagt, dass das Pferd, das Napoleon gar bis nach Russland getragen hatte, nach der Schlacht von Waterloo als Kriegsbeute nach England gelangt war. Dort sollte das Ausnahmepferd als Deckhengst herhalten. Doch wohl ganz im Sinne Napoleons verweigerte sich Marengo, seine Qualitäten in englische Zuchten einfließen zu lassen.

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